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nach Jericho.MKAUR. Route 10. 317 Ruinen von einigen Kirchen. Sehr merkwürdig ist circa ½ St. nördlich von
der Stadt ein Thurm, den man beinahe für einen Grabthurm im palmyreni-
schen
Styl (S. 554) halten möchte. Von hier nach der Hadjroute ist es
noch 3 St. Wegs; dort liegt Chân Zebîb, augenscheinlich an der Stelle
einer alten Ortschaft, da in und ausserhalb des jetzigen Gebäudes viele
Architecturreste sich finden.

Von Dîbân aus die Römerstrasse und das Wâdi Heidân kreuzend (in
NW.-Richtung) gelangt man in St. nach Karêyât, einem grossen Ruinen-
haufen
, der dem alten Kirjathaim entspricht. Hier schlug Kedorlaomer
die Emim (I Mos. 14, 5); später gehörte der Ort dem Stamm Ruben und
fiel dann an Moab. Aehnliche Schicksale hatte Attarûs (1 St. NO.), das alte
Ataroth, welches zu Gad gehörte. Auf dem Berge N. liegen nur Ruinen eines
Castells bei einer grossen Terebinthe. Die Aussicht von den Stadtruinen
ist vorzuziehen; sie umfasst Bethlehem, Jerusalem, den Garizim, ostwärts
die Ebene. Die Berge sind theilweise mit Terebinthen, Mandelbäumen etc.
bewachsen, theilweise auch angebaut.

St. NW. von hier liegt Mkaur, das dem alten Machaerus entspricht.
Zuerst soll Alexander Jannaeus hier gebaut haben. In den Pompejus-
kriegen
wurde die Burg zerstört, aber später von Herodes d. Gr. neu auf-
gebaut
, die Feste mit Mauern umzogen und durch Thürme geschützt.
Herodes gründete hier eine Stadt, in deren Mitte er sich einen Palast er-
baute
. Von hier bis Pella im Norden reichte das Gebiet von Peraea.
Josephus erzählt, dass Herodes Antipas, Tetrarch von Galilaea und Peraea,
Johannes den Täufer in Folge seiner Vorwürfe (Matth. 14, 3) in die Festung
Machaerus werfen liess; er wurde also auch hier enthauptet. Nach dem
Untergange Jerusalems flohen unglückliche Ueberreste des Judenvolkes
auch in diese Festung; aber der Procurator Lucilius Bassus eroberte sie
durch List und liess die ganze Besatzung tödten. Von Interesse ist die
sehr grosse Citadelle, die den ganzen Hügelrücken bedeckt; eine grosse
Cisterne und ein Thurm sind noch vorhanden. Die Aussicht von Mkaur
umfasst das Westufer des Todten Meeres, im SW. Engeddi und darüber
das ganze Gebirge Juda, wie es sich von Hebron über Jerusalem nach
N. zieht und ins Jordanthal hinunter senkt. Der Punkt liegt 1158m über
dem Spiegel des Todten Meeres, also 764m über dem Mittelländ. Meer.

Ein Ritt von circa 3 St. in nördl. Richtung über bergiges Terrain mit
Umgehung des Wâdi Zghara, einer tiefen kurzen Schlucht, bringt uns an
den Rand des tiefen Thales des Zerka Maʿîn, in der Gegend von Callirrhoe;
von der Terrasse hat man noch 267m zum Flussbett hinunterzusteigen. Der
Boden der Schlucht und die Abhänge sind reich bewachsen (auch Palm-
bäume
kommen wieder vor) und bieten besonders dem Botaniker reiche
Ausbeute. Die Flora hat viele Aehnlichkeit mit der Südarabiens und Nu-
biens
. Unten im Thale tritt der rothe Sandstein zu Tage, darüber lagern
Kalkstein und Basalt (S.). Ein stark strömender Wasserlauf hat diese
Schlucht ausgehöhlt. Aus den Seitenthälchen kommen auf der Strecke
einer Stunde eine Anzahl heisser Quellen hervor, alle mehr oder weniger
kalkhaltig und alle auf der Linie hervortretend, wo sich der Sandstein
mit dem Kalk berührt. Die heisseste dieser Quellen, die einen gewaltigen
Dampf ausströmen und ihre mineralischen Bestandteile stark ablagern,
hat eine Temperatur von 61,5°C.; die Araber schreiben diese Quellen einem
Knechte des Königs Salomo zu und benutzen die Heilkraft derselben noch
heute vielfach. Auch im Alterthume waren sie berühmt und auch Herodes
der Grosse
suchte hier in seiner letzten Krankheit Genesung, doch sind
keine Ruinen von Badeeinrichtungen vorhanden.

Um von Callirrhoe nach Maʿîn zu gelangen, verfolgt man das Thal
gegen 6 St. aufwärts auf sehr beschwerlichen Wegen. Die Aussicht ist
grossartig und die sonderbaren Formen der Felsen setzen oft in Erstaunen;
der Bachlauf ist von Oleandergebüschen verdeckt. Wo das Wâdi Habis
von NO. in den Zerka läuft, geht der Weg l. ab beim Djebel Husne. Wir
kommen jetzt aus dem Gebiet der Hamîdebeduinen, welche grossentheils
von den Beni Sacher abhängig sind, in das eigentliche Gebiet dieser
letzteren. Nachdem der Berg erstiegen ist, kommt man wieder auf eine
Hochebene und erreicht in circa St. die Ruinenfelder von Maʿin. Auf